Die Schweiz hat bis heute etwas ganz besonderes. Unsere Regierungen sind Kollegialbehörden. Dies bedeutet einerseits, dass alle grosse Parteien in die Regierung sitzen und es keinen wirklichen Regierungschef gibt. Diese Behörden diskutieren die Themen kontrovers, aber alle sind gebunden am Beschluss. Das letzte gilt insbesondere bei Volksabstimmungen. Da redet die Regierung mit einer Stimme.
Die SVP kann sich immer wahnsinnig aufregen, wenn ein SP-Bundes- oder Regierungsrat sich nicht 200% ins Zeug legt um eine Abstimmung zu gewinnen. Da wird gerne über Verrat und Untauglichkeit geredet. Sofort werden Parteiexponenten aufrufen dieser Bundes- oder Regierungsrat nicht wieder zu wählen.
Die SVP redet auch immer darüber, dass es ein Abkommen gibt, dass jeder Partei gemäss seine Stärke vertreten sein soll. Aus dieser Grund, haben sie einen zweiten Bundesrat ultimativ gefordert. Wenn es dann darum geht die SP in Baselland in die Regierung zu lassen, immerhin die grösste Partei im Kanton, versucht die SVP dies mit einem zweiten Kandidat zu blocken.
Wie immer ist die SVP Expert in Rosinenpicken. Sie verlangen Regierungsteilnahme, aber verweigern die Kollegialität. Sie wollen wieder mal ein Extra-Wurst. Sie haben „kai luscht“ auf Kollegialität, wenn sie eine andere Meinung haben.
Es ist unglaublich. Die fünf Nordwestschweizer Kantone wissen, wie wichtig die Personenfreizügigkeit ist. Sie wehren sich dann auch gegen die Kündigungsinitiative. Nur einer weigert mit zu machen. Thomas Weber, Regierungsrat der SVP. Er möchte als Wirtschaftsdirektor von Baselland, der Kanton mit der höchste Abhängigkeit von Exporte in der EU der ganze Schweiz, die Verbindungen kappen. So ein Mann ist als Wirtschaftsdirektor eigentlich nicht tragbar. Nun ist er auch noch unkollegial. Damit hat er sich disqualifiziert und sollte zurücktreten.
Er wird es nicht machen. Sogar Uli Maurer macht im Extra Blatt der SVP klar, dass Kollegialität nur dann gilt, wenn er recht bekommt. Er versucht es anders mit gezielten Lecks zur Presse oder wie jetzt, in dem er klar macht, dass er andere Meinung als den Bundesrat hat. Die SVP macht mit diesen Taboo-Bruch den Weg frei für ein neues System. Sie möchte Systematisch die Bürgerlichen gegen die Linke setzen und damit die Kompromisspolitik der Schweiz kaputt machen.
Die SVP ist gar keien Schweizerische Partei mehr. Sie möchte die Schweiz kaputt machen. Die Schweiz galt in Europa immer als Sonderfall, aber als nett. Daher kriegten sie viele Rosinen und immer wieder. Dank die SVP-Stänkerei wird die Schweiz in Brüssel nur noch als Problem wahrgenommen und die viele gute Verhandlungsergebnisse werden in Frage gestellt. Die EU wäre mit eine Kündigung nicht unglücklich. Die neue Verträge sind garantiert ohne Rosinen.
Es gibt immer wieder Schweizer, die behaupten, dass die Briten es besser können. Boris Johnson kommt mit seinem Strategie nicht vorwärts. Die EU weigert ihm freie Zugang zu geben zum Binnenmarkt. Er droht nun seit Januar 2020 mit No-Deal, aber die EU-Staaten kriegt er nicht auseinander. Es ist nun schon so spät in die Verhandlungen, dass es danach aussieht, dass entweder Boris Johnson nachgibt oder es zum No-Deal kommt.
Wie pervers Nationalkapitalisten sind, wenn ihren augepflusterten Federzeug nicht ernst genommen wird, sieht man in England. No-Deal soll neu die australische Lösung genannt werden. Die haben auch kein Freihandelsabkommen. Es darf nicht mehr erwähnt werden, dass Australien ganz andere Verhältnisse mit der EU hat als das Vereinte Königreich. Die australische Lösung wird es bringen ist die neue Devise.
Genau gleich benimmt sich die SVP. Die bilaterale Verträge sind nicht so wichtig für die Schweiz und wir können auch ohne sie. Dagegen sind sie für die EU so wichtig, dass sie in Verhandlungen einknicken wird. Das ewige Argument ist: Wir kaufen mehr ein in die EU als sie bei uns.
Wir kaufen zum Beispiel für 6 Milliarden an Erdöl. Wie jeder weiss, muss die EU dieses Erdöl erst importieren um es weiter zu schicken. So gibt es viele Produkten. Novartis produziert Medikamenten in die EU, verkauft sie an Novartis Schweiz, erhöht den Preis und verkauft sie nach den USA. Für SVPler hat so eben die EU Waren an uns verkauft und wir Waren an die USA. In Wirklichkeit ist es eine Steueroptimierung gewesen und sind die Waren von die EU direkt in die USA verschifft. Wenn man wirklich rechnet, ist die Schweiz gar nicht so interessant. Die EU wird daher genau so wenig einknicken wie gegenüber die Briten.
Alles was die SVP tut ist stänkern und unschweizerisch handeln. Sie bricht alle Regeln um weiter zu stänkern und Unruhe zu verbreiten. Wir stimmen nun über die so vielste Kündigungsinitiative ab. Die SVP bereitet schon den nächste vor. Sie wollen so lange abstimmen lassen, bis sie gewinnen. Vielleicht sollte der Bundesrat mal neu abstimmen lassen. Bald sind es 30 Jahre her, dass wir über den EWR abgestimmt haben. Es wäre an der Zeit dies zu wiederholen. Notfalls ohne die kai luscht Partei im Bundesrat oder als nichts auf die reihen kriegende Wirtschaftsdirektor.