Die Wahlen in Baselland

Während für den Regierungsrat eigentlich alles gelaufen ist; Toni Lauber, Isaac Reber, Monica Gschwind, Kathrin Schweizer und Sandra Sollberger werden das Rennen in diese Reihenfolge in die erste Runde machen, ist die Sache beim Landrat nicht so klar. dafür gibt es mehrere Gründen.

Erstens ist da die Eigenheit des Baselbieter Wahlrecht. Weinige Stimmen in einen Wahlregion bestimmen über Sitze. Wenn man überschüssige Stimmen hat in einen Wahlregion fallen sie weg. Dann gibt es immer wieder das Vorteil für grosse Parteien. Die erhalten relativ mehr Sitze als sie Stimmenanteil haben.

Dazu gibt es immer wieder eine Welle. In 2019 war es die SVP die unglaublich zugelegt hat. Alles fiel perfekt. Obwohl er den Gewinner des Tages war, sah ich Oskar Kämpfer besorgt schauen. Der Stratege wusste, dass er dieses Resultat nicht halten kann. 2023 haben die Grünen abrasiert. Ihren Zunahme war wieder mit viel Flugsand. Dieses Flugsand, die Wellenwähler sind es die Wahlergebnisse im Kanton Baselland von Schätzungen abweichen lassen. Ein Paar hundert Wellenwähler können über 3-4 Restsitze bestimmen.

Betrachten wir die Ausgangslage. Wenn die nationale Trends auch in Baselland zum tragen kommen wird nur eine Partei sicher auf die Siegerstrasse sein. In 2023 konnten die Grünliberalen ihre Sitze nur knapp halten und wechselten fast alle in andere Wahlkreise. Nun sollte Ihnen eigentlich ein Wahlergebnis von 6-7% gelingen. Was das in Sitze bedeutet? Genau da ist das Problem. Theoretisch wäre das bei gleichmässige Verteilung 5 Sitze (Wahlregion 1: 1, WR2: 2, WR 3: 1, WR4 1), wobei in WR1 sogar einen Restsitz möglich wäre. Bei falsche Verteilung gibt es wieder nur 3-4. (WR1: 1, WR2: 1-2, WR3: 1, WR4 0). Dann wurde die GLP beim Wähleranteil gewinnen, aber nichts erhalten.

Bei der SP sollte Panik vorherrschen. Der nationale Trend spricht gegen die SP Baselland und auch die Neidabstimmung ging verloren und war nicht den Mobilisationsfaktor die die SP wollte. Trotzdem sollte sogar bei 1-2% Wählerverlust die SP mit einem blauen Auge davon kommen. Sie wird zwischen 19-21 Sitze behalten können. Nur wenn die Verluste über 3% gehen wird es ein Massaker.

Die SVP dagegen hat in 2019 zu viel Sitze verloren. Einmalige Effekten wie die Allschwiler Volkspartei werden nicht mehr da sein. Daher wird sogar eine stabile SVP Sitze gewinnen. Alles andere, als das die SVP wieder die stärkste Fraktion stellt wäre eine Überraschung. Es sieht gleichzeitig nicht nach einem SVP-Welle aus.

Die Grünen auf die andere Seite müssen viele Sitze verteidigen und hoffen, dass die Welle nicht wegfällt. Wenn nationale Trends uns was lernen ist es, dass die Grünen langsam aber sicher am bröckeln sind. Die Grünen in Baselland hatten zudem mit dem Personal in die letzte 4 Jahre wenig Glück. Zumindest die Restsitze sollte hochgradig bedroht sein. Sind wir ehrlich 2-3 Sitzverluste wäre einen Erfolg.

Die FDP dagegen mustert sich zum Auffangbecken der Unzufriedenen. War es die FDP die in 2011 leer gezogen wurde durch die 2 Neuen, GLP und BDP, holt sie heute die Wähler ab die weder Links noch SVP wählen wollen. Sitzverluste wird es kaum geben, 1-2 Sitzgewinne sind im Rahmen des Möglichen.

Kommen wir zur Mitte. Eigentlich hat die Mitte zwei Waffen im Kocher die stechen sollten. Toni Lauber ist unangefochten Kaiser von Baselland und dazu ihre Renteninitiative für Rentnerehepaare. Die Rentner machen in Februar etwa die Hälfte vom Wählenden aus. Wenn die Mitte sie Toni Lauber und höhere Renten bietet, sollte dies wirken. Die Mitte besteht nicht nur aus die alte CVP, sondern auch aus die BDP. Obwohl viele BDPler nicht mitgegangen sind, sollte es die Mitte zur Sicherung ihre 5 Sitze in WR2 völlig reichen. Spannend wird ob die Mitte neu 2 Sitze im Wahlkreis Reinach bekommt und wer dann fällt. Markus Dudler (WK Arlesheim) oder Simon Oberbeck (WK Muttenz). In Wahlregion 1 könnte es endlich zum 4. Sitz reichen. Die Mitte wird sich im Oberbaselbiet im Zeug legen. Wenn die Namensänderung nutzt, dann muss es hier sein.

Bleibt die ewig Wartende. Die EVP. Wie oft haben sie angesetzt zum 5. Sitz und immer wieder knapp daneben gezielt. Wieder ist die Hoffnung auf Wahlregion 4, Oberbaselbiet. Der extra Sitz sollte die Chance erhöhen. Wird es diesmal endlich zum EVP-Fraktion reichen? Es wird knapp und erschwert Einschätzungen.

Momentan sieht es nach viel Stabilität mit kleine Verschiebungen aus. Das GLP und Mitte in Oberbaselbiet nicht zusammen gehen und einen Sitz sichern, mag für die Marken gut sein. Machtspolitisch ist es das nicht. Gemeinsame Liste in Ober- und Mittebaselbiet hätten die Kombination 2 extra Sitze gebracht. Die grosse Parteien SVP, SP und FDP bedanken sich.

Welche Welle könnten es noch geben? Wenn es zum Ukrainischen Massenflucht kommt, könnte die Stimmung gegenüber Flüchtlingen kippen. Gewinner dann die SVP. Wenn es zum Strommangel kommt, wird einen Verteilungsdebatte anfangen. Rentner sind die wichtige Wählergrüppe. Wer dann für Haushalte und nicht für Industrie einsteht gewinnt. Die SP könnte punkten. Wie immer werden die Grünen auf die Klimawandel setzten. Nach 2 Jahre Dauerangst wegen Corona, möchten die Leute keine Negativberichten mehr. Sie wollen wieder atmen. Die Grünen werden ihre Wahlen wieder haben. Die Jugend hat man Angst gemacht. In die USA gab es eine Untersuchung, dass 70% der 8-12 Jährige nun an ein Weltuntergang glaubt. Diese Angst haben die Grünen und die Grossunternehmen gut hingekriegt. Es wird die Wahlen der Zukunft mitbestimmen. Aber jetzt noch nicht.

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